Starkregen - Hochwasser: Aktuelles zur Hochwasserkatastrophe und Informationen für Kultureinrichtungen

Sonderfonds zur Rettung von betroffenem Kulturgut

Im Rahmen des Aktionsfonds für die Notfallallianz Kultur legt die Kulturstiftung der Länder kurzfristig einen Sonderfonds auf. Anlass ist die aktuelle Hochwasserlage in Deutschland, insbesondere in den Ländern Bayern und Baden-Württemberg. Für den Schutz und den Erhalt von Kulturgut stellen die Überschwemmungen eine ernstzunehmende Gefährdung dar. Mit dem Sonderfonds sollen insbesondere Maßnahmen zur Bergung, Erstversorgung, Konservierung und Restaurierung von regional wie national bedeutendem, beweglichem Kulturgut gefördert werden, das von den Folgen der aktuellen Hochwasserkatastrophe betroffen ist. Gefördert werden Projekte bis zu einer maximalen Förderhöhe von 5.000 Euro.

Antragsberechtigt sind öffentlich zugängliche, auch ehrenamtlich geführte, kulturelle Einrichtungen, die gemeinnützig oder Körperschaften des öffentlichen Rechts sind, kulturgutbewahrende Einrichtungen gemäß § 2 KGSG, die ebenfalls gemeinnützig sind sowie gemeinnützige Projektträger mit eindeutig kultureller Ausrichtung.

Fragen zum Antragsverfahren richten Sie bitte an:

E-Mail: kontakt@notfallallianz-kultur.de
Telefon: +49 (0) 30 / 89 36 35 21

Vermittlung von Restaurator:innen und Handlungsanleitungen

Betroffene Institutionen, die restauratorische Hilfe benötigen, können sich an den Verband der Restauratoren (VDR) wenden. Der Verband ist bereits dabei sein Netzwerk an Restaurator:innen und Verbündeten zu aktivieren.

Zudem stellt der VDR flutgeschädigten Einrichtungen Teile eines Handlungsleitfadens „Einsatz Kulturgut“ zur Verfügung. Die von der Kulturstiftung der Länder geförderte Publikation mit praktischen Hinweisen zu Einsatzabläufen steht kurz vor der Veröffentlichung, sodass sich der VDR und die Kulturstiftung der Länder dazu entschlossen haben, bereits freigegebene Texte für die interne Nutzung anzubieten. Die Publikation soll noch in diesem Sommer in Gänze veröffentlicht werden. Sie enthält für eine Vielzahl an Objekt- und Materialgruppen Handlungsanleitungen zur Bergung, Erstversorgung und Konservierung.

Weitere Informationen unter: https://www.restauratoren.de/

Materialien für Risikomanagement und Hochwasserstrategien

Das Hochwasser im Ahrtal 2021 und die jüngsten dramatischen Überschwemmungen in Baden-Württemberg und Bayern zeigen, dass Hochwasserereignisse in Deutschland und weltweit eine reale und zunehmende Bedrohung darstellen. Länder und Kommunen sind gefordert, ihr Risikomanagement zu überprüfen und angepasste Hochwasserstrategien zu entwickeln. Dies gilt auch für den Schutz von Kulturgütern.

Kulturgut vor Hochwasserereignissen zu schützen, erfordert sorgfältige Planung und Maßnahmen. Einen ersten Einstieg ins Thema und Fragebögen zur Risiko-Analyse bietet der Sicherheitsleitfaden Kulturgut mit dem SiLK Tool. Flut und SiLK-Tool. Unwetter.

Eine wichtige Grundlage für schnelles Handeln im Ernstfall sind Notfallpläne, die ggf. an ein erhöhtes Hochwasserrisiko anzupassen sind. Notfallverbünde bieten darüber hinaus die Möglichkeit Notfallszenarien in einer Region im Verbund zu koordinieren und Notfallmaterialien, Notfallboxen oder auch Schutzcontainer gemeinsam zu beschaffen und vorzuhalten. Eine Übersicht über bereits bestehende Notfallverbünde mit Ansprechpartnern bietet die KEK-Notfallverbundkarte sowie die Website der Notfallverbünde. Zahlreiche Institutionen beraten bei der Erstellung von Notfallplänen oder stellen Leitfäden und Materiallisten für Notfallboxen und Handlungsanweisungen zur Bergung und Erstversorgung im Notfall zur Verfügung (siehe nachfolgende Listen).

Unabdingbar sind darüber hinaus regelmäßige Schulungen, um im Notfall schnell handeln zu können. Entsprechende Angebote sind z.B. das Notfallseminar von Blue Shield Deutschland oder die Fortbildungen des LVR-Archivberatungs- und Fortbildungszentrums.